Mondfinsternis 21. Januar 2019 – Beobachtungsbericht
Teilnahme an einem kosmischen Event
Da ich bei der letzten Mondfinsternis im Jahr 2018 mehr Zeit der visuellen Beobachtung zuwendete, stand es für mich außer Frage an dem erneut bevorstehenden kosmischen Event teilzunehmen, egal was es mich kosten würde (speziell morgens in der Früh um halb drei aufzustehen ? und sich bei minus 10 Grad Kälte auf dem Grünstadter Berg, Nähe Neuleiningen einzufinden)! Ich muss zugeben, die Kenntnisse und auch die Fähigkeiten bezüglich der Fotografie haben im letzten Jahr enorm zugenommen, Dank meiner neuen Mitgliedschaft in der ASTRONOMICHEN VEREINIGUNG Vorderpfalz. Die Kollegen haben mir bereits vieles auf einfache Art und Weise vermitteln können. Das wollte ich natürlich bei solch einem Event in Szene setzen und auch natürlich das ein oder andere Erinnerungsfoto ergattern.
Ursprünglich plante ich das Ganze vor der eigenen Haustüre zu verfolgen, jedoch störte mich der Gedanke, das die nicht weit entfernte Landstraße zu unerwünschten Effekten führen könnte. Also startete ich einen Aufruf in den Verein und tatsächlich trafen wir uns dann zu viert auf dem Berg. Der Eintritt des Erdschattens hatte bereits begonnen als wir oben ankamen auf dem Berg. Also hieß es hurtig das Equipment aufbauen, so dass die Fotosession beginnen konnte, schließlich war das Ziel ja, DAS Foto zu schießen! Es klappte alles relativ zügig und die ersten Bildchen waren im Kasten! Natürlich mussten wir hier mit den Belichtungszeiten herum probieren. Dabei sind tolle verschiedene Farbnuancen entstanden. Nach einer kurzen Dauer der ersten Euphorie, hat man dann erstmal so richtig die Kälte gespürt, zum Glück hatten wir genug Tee und Kaffee dabei. Diesen genossen wir dann auch beim herrlichen Anblick des immer dunkler und röter werdenden Mondes! Das Wetter spielte uns richtig in die Karten . Es war ein beeindruckender Anblick des Sternhimmels dort oben auf 300 m . Das ist für unsere Verhältnisse hier in der Region bereits hoch.
Es ist jetzt 5:38 Uhr, die Totalität ist erreicht. Die Fotoapparate mit ihren Teleobjektiven laufen automatisch, ebenso wie die Teleskope mit ihren unterschiedlichen Brennweiten. Ein befriedigendes Geräusch in der Stille, dieses Auslösen der Kameras! Nach jedem Klick der gespannte Blick auf den Bildschirm – Wow!! Da ist er wieder dieser nicht alltägliche Anblick des in Farbe getränktem super Blut Mondes! Spätestens jetzt ist allen bewusst, dass das Aufstehen und die frühmorgendlichen Mühen sich gelohnt haben. Ein tolles Erlebnis!
Leider wird es eine solche totale Mondfinsternis wie diese am 21.01.2019 und die im Jahr zuvor so schnell nicht mehr geben. Die Nächste in unseren Breitengraden findet statt im Jahr 2028 zwischendrin werden einige partielle Mofis stattfinden.
So langsam steuerten wir gegen Ende zu. Meine Kollegen hatten bereits gepackt und waren Richtung nach Hause unterwegs waren. Die Morgendämmerung im Osten kam auf. Drehte ich mich um und sah in den Westen stand dort immer noch der halb bedeckte Mond am Himmel. Für mich ein epischer Moment.
Ein Erfahrungsbericht von Daniel Pazman